Geschichte

Eine kurze Chronik der Schützengesellschaft Almenrausch Perach

Die Gesellschaft wurde 1904 unter Führung von Dori Feldmann gegründet. Genaue Angaben sind nicht mehr möglich, da die Amerikaner 1945 alle Unterlagen vernichtet haben. Das Vereinslokal war im Gasthaus Geigl (heute der Bauer Moar-Hansl).
Die Familie Geigl baute dann ein neues Gasthaus und 1912 übersiedelte die Gesellschaft dorthin. Während des 1.Weltkrieges kam der Schießbetrieb zum Erliegen. Nach dem Krieg kam nur zögernd wieder Bewegung in das Vereinsgeschehen; als 1. Schützenmeister waren Brandl, Lorenz Bux, Franz Kessler und Sepp Eisl tätig.
Im Jahre 1926 gab es dann schwere Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaft, die Schützen aus Adelstetten trennten sich von Perach und gründeten unter Sepp Eisl die eigenständige Schützengesellschaft Edelweiß Adelstetten.
Nach dieser Zeit war es wieder Franz Kessler, der als 1. Schützenmeister für das Weiterbestehen der Gesellschaft sorgte. Als dann mit Ausbruch des 2. Weltkrieges die meisten Schützenkameraden in den Krieg mussten, war eine neuerliche Einstellung des Schießbetriebes notwendig.

Nach dem 2. Weltkrieg, als man wieder Luftgewehre halten durfte, war es erneut Franz Kessler, der den Ansporn zum Wiederbeginn gab. Das Vereinslokal Geigl war aber inzwischen geschlossen und die Konzession für ein neues Gasthaus an Gamstatter verkauft.

1948, nach Eröffnung des Gasthauses Gamstatter in Perach, übersiedelte die Gesellschaft dorthin. Als 1. Schützenmeister fungierte Andreas Kamml. Der Schießstand war eine primitive Anlage im Vergleich zur heutigen Zeit. So wurde an der Seite der Gaststube durch die Tür ins Nebenzimmer geschossen, abgeschirmt wurde das Ganze durch große Holztafeln zur Gaststube hin, nach dem Schießbetrieb musste alles wieder abgeräumt werden.

Der Schießbetrieb war zu dieser Zeit auf geselliges Beisammensein und freundschaftliche Vergleichskämpfe mit anderen Vereinen ausgerichtet. Weitere Schützenmeister waren in dieser Zeit Martin Fürst, Franz Perenski und Andreas Baumgartner.

Ab 1954 übernahm Heinrich Geigl die Vereinsführung, die er bis Herbst 1973 mit nur einem Jahr Unterbrechung inne hatte. Nachdem die Wirtin (Nanei) an das bestehende Gasthaus einen Saal anbaute, konnte im Saal geschossen werden. Trotzdem musste nach jedem Schießen wieder alles abgeräumt werden. Das sportliche Interesse stieg und man versuchte es bei den Rundenwettkämpfen, musste aber bald einsehen, dass mit den Leistungen noch kein Staat zu machen war. Mit Spenden der Mitglieder wurde 1969 wieder eine Schützenkette angeschafft, denn die alte war in den Wirren des 2. Weltkrieges verloren gegangen.

Als die Wirtin beabsichtigte den Saal nochmals zu vergrößern, begannen erfolgreiche Verhandlungen mit ihr über den Bau eines Schützenkellers, der dann in Eigenleistung mit sechs Luftgewehrständen gebaut wurde. Im November 1972 wurde der Schützenkeller nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden vom Sachverständigen abgenommen und im Frühjahr 1973 mit einem Standeröffnungsschießen offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Herbst 1973 stellte nach 20-jähriger Tätigkeit als 1. Schützenmeister Heinrich Geigl sein Amt zur Verfügung. Bei den anschließenden Neuwahlen wurde zum 1. Schützenmeister Eduard Eckert gewählt, Geigl wurde von der Versammlung zum Ehrenschützenmeister ernannt. Im Frühjahr 1974 verloren wir unseren Schützenkameraden und 1. Schützenmeister Eduard Eckert durch einen Herzinfarkt. Zu seinem Nachfolger wurde Franz Hogger gewählt, der bis 1994 die Geschicke der Gesellschaft leitete.

Das 75-jährige Vereinsjubiläum wurde 1979 mit einem großen Preisschießen begangen, zu diesem Zweck wurde der Schießstand mit einer elektrischen Scheibenzuganlage ausgestattet und im Saal wurden sechs weitere Stände aufgestellt. Im selben Jahr wurde der Gesellschaft vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit zuerkannt.

Zur Pflege der Kameradschaft wurden Schützenausflüge mit dem Bus unternommen, im Sommer Kegelabende und Kegelausflüge veranstaltet.
Bei Gaumeisterschaften konnten Schützen des Vereins wiederholt erste Plätze belegen.

Im Jahr 1984 bekam die Gesellschaft vom Gau den Auftrag, das Gauschießen des Rupertigaus 1985 auszurichten. Die 76 Mitglieder der Gesellschaft gingen mit großem Fleiß und Eifer an diese ehrenvolle Aufgabe heran und sorgten für ein gutes Gelingen.

1986 Hans Kästl wird Gaukönig

1989 Edi Reichl wird Gaukönig

1994 legte Franz Hogger nach 20 Jahren das Amt des 1.Schützenmeisters nieder und Stefan Prantler wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

Franz Hogger wurde von der Jahreshauptversammlung zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Im Jahr 1994 bestand der Verein 90 Jahre, dazu wurde im Verein eine schöne Schützenscheibe ausgeschossen, die von Hilde Hogger gestiftet wurde und vom Ehrenschützenmeister gewonnen wurde.

Von 1997 bis 2000 hatte die Gesellschaft eine schwere Zeit zu überstehen. Das Vereinslokal war geschlossen, wurde aber durch den großen Kameradschaftsgeist der Mitglieder gut überstanden. Bevor man jedoch wieder den Schießbetrieb aufnehmen konnte, musste ein Notausstieg für den Schützenkeller eingebaut werden. Die Schützenkameraden bewiesen auch hier ihren Zusammenhalt sowie Teamgeist. In vielen unentgeltlichen Arbeitsstunden wurden die anfallenden Arbeiten vorschriftsmäßig erledigt.

Auch die Schützengesellschaft Perach wurde vom Jahrhunderthochwasser 2002 nicht verschont. Das Grundwasser stand bis zu 50 cm tief im Schützenkeller und vernichtete die Einrichtung. Mit viel Fleiß wurde auch das gemeistert.

Seit 1998 findet jährlich das „Peracher Dorffest“ (dritter Samstag im Juli) mit dem Jahrtag der Ortsvereine statt. Der Schützenverein beteiligt sich aktiv an der Gestaltung des Dorffestes. Auch die Schützenjugend hat ihren festen Platz. So wirken die Vereine direkt als Bereicherung des Dorflebens mit.
Das 100 jährige Jubiläumsjahr begann mit der Ausrichtung der Gemeindemeisterschaft 2004 in Luftgewehr und Luftpistole. Die von Johann und Adelheid Kästl gestiftete Jubiläumsscheibe fand in Hans Eisl von der SG Eichenlaub Straß einen würdigen Sieger. Mit einem Festabend im Gasthaus Alpenblick in Perach feierte man die 100-jährige Vereinsgründung.
Die Schützenvereine der Gemeinde Ainring, die Peracher Ortsvereine sowie mehrere Ehrengäste folgten der Einladung.

Zuvor fand bei der Peracher Kirche ein feierlicher Festgottesdienst statt wobei man zu Ehren und Gedenken der verstorbenen Mitglieder am Kriegerdenkmal einen Kranz niederlegte.
Die Mitgliederzahl der Gesellschaft beträgt zurzeit 89 Mitglieder. Das Schützenmeisteramt ist bestrebt, die sportliche Leistung und Kameradschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Ein besonderes Augenmerk wird auf eine aktive Jugendarbeit gelegt. Nicht nur in sportlicher, sondern auch in gesellschaftlicher Richtung versucht man sie im Verein zu integrieren und zu beschäftigen. Der jährliche Jugendausflug, z. B. Zeltlager, bilden immer den Abschluss der Saison. Als gemeinnütziger Verein beteiligen wir uns gerne am Ferienprogramm der Gemeinde Ainring, um den Schülern die Ferienzeit zu verschönern.

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